T
r i s t a n.. u n d..
I s o l d e
von
Richard Wagner, in drei Aufzügen (1856-59)
Premiere:
10. Juni 1865 Königliches Hof- und Nationaltheater München
Personen:
Tristan (Tenor); König Marke (Bass); Isolde (Sopran); Kurwenal (Bariton);
Melot (Tenor); Brangäne (Mezzosopran); Ein Hirt (Tenor); Ein Steuermann
(Bariton); Junger Seemann (Tenor); Schiffsvolk; Ritter und Knappen
Schauplätze:
Tristans Schiff - Markes Burg in Cornwall - Tristans Burg Kareol in der
Bretagne
Der
Krieg ist vorbei. Kornwall hat gegen Irland im Kampf um Reichtum und Macht
gesiegt. Als Unterpfand des Friedens und zur Sicherung der englischen
Thronfolge drängt Tristan seinen siegreichen Onkel, König Marke,
dazu, die irische Königstochter Isolde zu heiraten.
Tristan,
Kornwalls größter Kriegsheld, verzichtet damit auf die Macht,
denn durch die bevorstehende Heirat von Marke und Isolde wird Tristan
den eigenen Anspruch auf die englische Krone verlieren.
Tristan
begegnete Isolde das erste Mal, als er sie, die über einzigartige
heilende Kräfte verfügt, schwer verwundet und unter falschem
Namen in Irland aufsuchte. Isolde heilte seine Wunden, obwohl sie in Tristan
bald den feindlichen Kriegsherrn und schließlich auch den Mörder
ihres Verlobten erkannte.
Als
Isolde an Tristan Rache üben wollte, empfand sie aber plötzlich
eine besondere Art von Mitleid und entließ Tristan, der ihr für
diese Gnade ewige Treue schwor, in die Heimat.
Nun
ist Tristan zurückgekommen und bringt die besiegte Königstochter
auf einem Schiff nach Kornwall zu seinem Onkel. Isolde empfindet es zum
einen als Schmach, dem feindlichen König angetraut zu werden. Zum
anderen fühlt sie eine untergründige Zuneigung zu Tristan.
Als
das Schiff der Küste Kornwalls naht, erwacht Isolde aus einer tiefen
Lethargie und verlangt Tristan zu sprechen. Sie will ihn und sich selbst
mit einem Giftbecher töten. Aber ihre Dienerin, Brangäne, tauscht
das Gift gegen einen "Liebestrank", der in Tristan und Isolde
eine bedingungslose Liebe erweckt.
Ein
schwindelerregendes Drama um Liebe und Tod nimmt daraufhin seinen Lauf.
Die Welt der Politik, der Rationalität, des Ruhms, die Welt von Reichtum,
Namen und Ehre verliert für die beiden Liebenden jeglichen Wert.
Welt-Entrückung und Welt-Erlösung, romantisch verklärte
Nacht- und Todessehnsucht treten als Gegenbilder hervor.
Wagners
Musik treibt die Liebenden mit geradezu gewalttätiger Leidenschaft
und abgründiger Zärtlichkeit in ein Schattenreich jenseits der
begreifbaren Welt: In dem wogenden Schwall, in dem tönenden Schall,
in des Welt-Atems wehendem All - ertrinken, versinken - unbewußt
- höchste Lust!
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